Messer in der Schweizer Öffentlichkeit  Gepostet am: 27.08.2024

Ob als Jugenderinnerung an die Pfadi oder als eines der berühmtesten Erzeugnisse unserer Industrie: Das Messer gehört zur Schweizer Kultur. Wie im Bereich der Feuerwaffen ist in unserem Land der Umgang mit Messern ebenfalls von gelebter Selbstverantwortung und einer im europäischen Vergleich relativ freiheitlichen Gesetzgebung geprägt. Dieser liberale Ansatz wird flankiert durch ein Verbot des missbräuchlichen Tragens von Messern. Darüber hinaus unterliegen gewisse Messerarten – wie z. B. Dolche oder automatische Messer – einem allgemeinen Verbot. Damit existiert eine griffige Gesetzgebung, zumal die Polizei bereits heute kontrollieren kann, ob Messer (oder andere gefährliche Gegenstände) in der Öffentlichkeit missbräuchlich getragen werden. Im Zweifelsfall werden diese beschlagnahmt.   

Ein Handlungsbedarf im Waffenrecht ist somit nicht auszumachen.   

Dies hindert Nationalrat Fabian Molina allerdings nicht daran, unausgegorene Forderungen für eine erneute Verschärfung des Waffengesetzes zu stellen. Auf die Attentate in jüngster Zeit soll mit einem Messer-Register und einem noch weitergehenden Verbot gewisser Messer reagiert werden (Link zum Artikel: https://www.watson.ch/international/schweiz/653729981-messerattacke-in-solingen-parlamentarier-ueber-islamismus-in-der-schweiz)

Dabei ist es schlicht lebensfremd, dass ein Extremist sich durch waffenrechtliche Bestimmungen von seinen mörderischen Absichten abhalten liesse. Attentäter wären von diesen Massnahmen sicherlich nicht betroffen, wohl aber gesetzestreue Bürgerinnen und Bürger. Hinzu kommt, dass durch ein Register die Ressourcen der Polizei mit zusätzlichen bürokratischen Aufgaben verschwendet würden, anstatt dass die Beamten im öffentlichen Raum für Sicherheit sorgen können. Wie der typische Alltagsgegenstand (Küchen-)Messer überhaupt registriert werden soll, ist schlicht nicht nachvollziehbar. Angesichts solcher «Lösungsvorschläge» stellt sich die Frage, ob Hammer-, Schraubenzieher- und Besenstiel-Register folgen sollen.  

PROTELL opponiert gegen diese Forderungen und wird auf jeder möglichen Ebene diesem unsinnigen Aktionismus widersprechen.